Natürlich schöne Füße – eine Frage der  Sichtweise


Autorin des Artikels: Ulrike Parthen
Uli schreibt auch deine Geschichte
ulrikeparthen.de
Titel-Foto: Rüdiger Lutz

Wenn die Promi-Damen über den roten Teppich marschieren, ist eines sicher: hohe Hacken sind Pflicht, am besten in Form von Riemchen-Sandaletten, in denen die Zehen furchtbar zusammengequetscht werden. Das soll schöne Füße machen, womit ich schon beim richtigen Stichwort und der Frage angekommen bin: Wann sind Füße eigentlich schön? Und woher kommt die Überzeugung von so mancher Frau, dass Füße nur in High Heels sexy und feminin aussehen?

Von schmerzenden Füßen und einem Fotoshooting mit Folgen

Ari und ich outen uns hiermit: keinen einzigen High Heel im Schrank. Wir können darin nicht laufen und wollen auch gar nicht. Das heißt, stimmt nicht ganz. Aus Spaß und zu Testzwecken hatte ich mir solche Dinger mal zugelegt. Nicht für den üblichen Gebrauch, sondern für zwei Shootings, und die wurden für mich deswegen echt grenzwertig – obwohl die Sandalen so high gar nicht sind. Und Aris 10-12cm Hacken verstauben aus früheren Zeiten in Kartons.

Für dieses Shooting s.u. tingele ich mal wieder durch die Stadt. An den Füßen: meine geliebten Sneaker. Die High Heels schleppe ich in der Handtasche mit. Ich würde in ihnen sonst nicht mal die Fahrt bis in die Stadt überleben. Mein Fotograf und ich kommen am Einsatzort an und geben ein lustiges Bild ab. Ein Fotograf, der bereits mit seiner Kamera lauert. Und ein Model, das an eine Mauer gelehnt versucht, sich die High Heels überzustreifen. Laufen kann ich darin zwar schon, aber nach nicht mal drei Minuten habe ich heftige Schmerzen. Mir wird sogar richtig elend, woran man erkennen kann, dass diese High Heels auch die Durchblutung und damit meinen Kreislauf beeinflussen.

Die Fotos werden trotzdem super. Also schnell die hohen Hacken wieder aus, Sneaker an, 400 Meter zum nächsten Shooting-Einsatz-Ort laufen – dort die gleiche Prozedur retoure. Wir schaffen nur drei Shootingszenen, danach kann ich nicht mehr.

schöne Füße durch High Heels?
© Rüdiger Lutz

Dasselbe probieren ich vier Wochen später für ein wahnwitziges Shooting auf den Feldern. Danach habe ich erst mal die Schnauze voll von diesen High Heels und werfe sie genervt in die Ecke.

Schöne Füße dank High Heels und Nagellack?

Bei den Promis und Models wäre man versucht zu sagen: Sie können von Berufs wegen nicht anders als in hohen Schuhen. In High Heels gezwängte „schöne Füße“ gehören zu ihrem Job. Doch die Faszination für diese Schuhe grundsätzlich ist ja immens. Frauen mögen sie und Männer mögen es, Frauen in diesen Schuhen zu sehen – in beiden Fällen, weil es das Sinnbild für Weiblichkeit darstellt (scheinbar).

Damit zurück zum Anfang und der Frage, wann ein Frauenfuß und damit eine Frau feminin, sexy und schön ist? Wenn wir unsere Füße regelmäßig in High Heels zwängen, die sich davon mit der Zeit unweigerlich deformieren? Und dann wäre da ja auch noch die Sache mit dem Nagellack. Offene Schuhe ohne Lack an den Nägeln? Geht gar nicht, so die Meinung ganz vieler. Sieht nicht „schön“ aus. Schön ist jedoch immer das, wie jede(r) das selbst für sich sieht und nicht das, was die Gesellschaft als Wahrheit vorschreibt.

Was die Wertung anderer hier anrichten kann, musste Ari in jungen Jahren selbst erleben. „Zieh bloß keine offenen Schuhe an bei deinen hässlichen Füßen!“ Wumm! Das saß. Von dem Zeitpunkt an zwängte Ari sich über Jahre in geschlossenes Schuhwerk und hielt ihre Füße plötzlich für potthässlich – obwohl sie sie bis dahin als schön empfunden hatte.

Kommt Zeit und Alter, kommt Weisheit und Gelassenheit. Heute sieht Ari ihre Füße als wunderschön an, trotz Hallux valgus Syndrom. Pfiffig, kreativ und erfinderisch, wie sie ist, hat sie für sich ganz eigene Lösungen gefunden, mit dem Symptom klarzukommen. „Da hilft nur eine OP“, prophezeiten ihr die Ärzte damals. Diese Worte weckten in ihr Gegenwehr und Erfindergeist. So trägt sie halt bis dato die, wie sie sagt, „hässlichen Zehentrenner aus Silikon“. Schon wieder so ein Stempel, der gar nicht stimmt!

Zurück zu schönen Füßen bzw. wer was nun schön findet oder nicht. Zitat einer Bekannten von Ari, die Fußpflegerin ist und weiß Gott schon viele Füße in ihren Händen hatte: „Ich habe noch nie so schöne zarte Füße gesehen wie deine.“ Ihre Füße heute verstecken, weil jemand bestimmt, was schön sein soll? Never!


Back to nature

Meine Fußnägel und auch die von Ari sind Natur pur, ohne irgendwelche Lacke. Vorteil: Sie zeigen keinerlei Vergilbungen oder Verfärbungen und Nagelpilz, der mit dem Lack kaschiert wird. Das wiederum finden wir schön – oder in den Worten von Coco Chanel ausgedrückt:

„Schönheit beginnt in dem Moment, in dem du beschließt, du selbst zu sein.“

(Coco Chanel)

Wenn ich mir dann meine nicht durch High Heels geplagten Füße mit inzwischen 51 Jahren so angucke: schöne Haut, schöne Zehen, schöne Füße – ohne, dass ich viel dafür machen muss. Als ich vor ca. 6 Jahren auf die Idee kam, mir eine Fußpflege zu gönnen, fragte mich die Dame: „Was wollen Sie bei mir? Ihre Füße sind top, da kann ich nix dran machen.“

Außerdem laufe ich so oft wie möglich in Socken oder barfuß, wenn ich zu Hause bin, und das ist bezüglich „natürlich schöne Füße“ das Geheimnis schlechthin. Meine Füße freuen sich, da sie ihrer ursprünglichen Aufgaben nachkommen dürfen. Alle Sehnen, Muskeln, Bänder werden so beansprucht, wie es die Natur einst vorgesehen hat. Auch das macht Füße schön und gesund. Außerdem beugt es Rückenschmerzen und anderen Wehwehchen vor, die durch falsches Schuhwerk entstehen. Ein Massenphänomen von Jung bis Alt.

Mehr Sinneszellen als im Gesicht: 26 einzelne Knochen, viele Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln – wow, das sind unsere Füße.

Ihre volle Power, Schönheit und Empfindsamkeit können sie nur leider selten ausleben. Schade eigentlich, wo unsere Fußsohlen doch so viel fühlen können: heißen Sand zwischen den Zehen, nasses Gras, das an den Fußsohlen kitzelt oder warme Menschenhände, die unsere Füße massieren. Für eine Fußmassage lasse ich persönlich alles stehen und liegen. Es entspannt einfach kolossal!

Das kann auch Petra Riemer bestätigen, die oben schon erwähnte Freundin von Ari. Sie ist ausgebildete Kosmetikerin und Fußpflegerin und hat sich auf die meditative Fußreflexzonenmassage spezialisiert. Dabei passieren unglaubliche Dinge – bei ihr selbst und auch ihren Klienten.

Deine Füße: energetische Kraftquelle

natürlich schöne füße

Wenn du dir deine Füße von unten vorstellst. Das ist jetzt nicht gerade viel Gesamtfläche an Haut. Im Falle von eher kleinen Frauen wie Ari und mir schon gar nicht mit unseren 37-er Füßchen. Doch diese winzige Fläche hat es in sich, denn auf deinen Fußsohlen bildet sich sozusagen dein inneres System wie eine Landkarte ab, das so genannte Meridiansystem. Es entstammt der traditionellen Chinesischen Medizin. Die Nervenenden an deinem Fuß sind durch dieses System mit allem anderen in deinem Körper verbunden, z.B. deinen Organen.

So gesehen kriegt der Begriff „schöne Füße“ noch mal eine andere Bedeutung. Sie nur unter dem Aspekt zu betrachten, wie du am effektivsten deine Hornhaut weg schrubbst oder welchen Lack du wählst, finde ich persönlich zu schade. Aus eigener Erfahrung:

Wenn ich gestresst bin, ängstlich, mir Sorgen mache – eine Fußmassage und ich bin innerlich die Ruhe weg. Das geht so schnell, als würde man einen Lichtschalter ausknipsen. Finde ich traumhaft, da ich eher zu den Menschen gehöre, die kaum abschalten können. Meine Gedanken kreisen immer, auch wenn ich das gar nicht will. Daher definiere ich schöne Füße sowieso anders.

Ich persönlich finde meine Füße superschön in dem Sinne: „Was für empfindsame Kraftspender sie doch sind und dann noch dieser implantierte Gedanken-Wegknipser – sensationell!“  

Das bestätigt auch Petra Riemer aus ihrer Praxis so. Unter ihren erfahrenen Händen tauchen die Leute in null Komma nix ab. Eben noch tobte der Alltag in deren Kopf. Keine zwei, drei Minuten später herrscht dort wohlige Stille. Endlich ist Ruhe im Oberstübchen! Ich kenne niemand, der das ohne Hilfsmittel (Sport, Entspannungsübungen und Co.) auf Knopfdruck innerhalb von Sekunden schafft – außer meinem Mann. Wenn er nichts mehr denken will, denkt er einfach nichts mehr. Unglaublich und ich gebe zu: Ja, ich bin neidisch.

Schöne Füße kann auch das hier bedeuten: Du fühlst dich rundum wohlig und gesund

schöne füße für dich

Ist in deinem System das Meridiansystem gestört, kann die Fußreflexzonenmassage diesen Stau sozusagen auflösen. Wenn ich auf der A6 in Richtung Nürnberg fahren will und plötzlich im Stau stecke, tja, dann kann meine Verabredung in Nürnberg lange auf mich warten – schongleich bei einer Vollsperrung! Ist dagegen nur lahmes Schritttempo die Folge, komme ich zwar irgendwann an, dann aber vielleicht viel zu spät und der Termin ist geplatzt.

In deinem System ist auch alles fein aufeinander abgestimmt. Kommt einer zu spät oder gar nicht, herrscht Chaos. Artet dieses Chaos dann aus, weil sich der Stau gar nicht mehr auflösen will oder mehrere Staus gleichzeitig toben, kannst du dir vorstellen, was in deinem Körper los ist. Du wirst krank. In dem Fall bewirken Menschen wie Petra Riemer enorm viel. Sie helfen dir zu neuem inneren Gleichgewicht und regen mit der Fußreflexzonenmassage an, dass alles in deinem Körper wieder in Fluss kommen kann.

Unsere Füße sind Ari und mir heilig. Sie sind eine Wucht und wir sehen gar nicht ein, warum wir sie mit High Heels quälen sollen. Viel lieber schenken wir ihnen liebevolle Aufmerksamkeit. Was das praktisch bedeuten kann, dazu haben wir dir ein paar abschließende Inspirationen zusammengestellt:

Tipps für natürlich schöne Füße – Rundum-Wohlbefinden inklusive:

  • 3 x pro Woche ein entspannendes heißes Fußbad mit aufgelösten Magnesiumflocken – macht kalte Füße schön warm und füllt nebenbei deinen Magnesiumspeicher auf
  • Einen Igelball unter die Fußsohlen klemmen und (stehend) mit kreisenden Bewegungen jede Seite 3-4 Minuten lang auf diese Weise massieren
  • Highlight: Gönne dir ab und an eine Fuß- bzw. Fußreflexzonenmassage
  • Nach dem Duschen: die noch leicht nassen Füße mit ein wenig Kokosöl eincremen und danach sanft abtrocknen
  • So oft es geht: sockig bzw. barfuß durch die Wohnung laufen – im Sommer auch gern draußen verschiedene Untergründe barfuß erforschen, wie z.B. Gras, Sand, Waldboden usw.