
Ari – mutige, willensstarke Nonstop-Ideenquelle
„Mir doch egal, ich probier das jetzt“, so die entschlossene Antwort, als meine Mutter mir das Reiten ohne Sattel als gefährlich ausreden wollte. Ich setzte meinen Kopf durch und „es einfach tun“ ist übrigens mein zweiter Vorname. Liebend gerne verschwand ich zudem stundenlang unter die Bäume im Garten, um zu malen oder Gedichte zu schreiben. Dann wurde ein Rabe mein bester Freund und alle hielten mich für verrückt.
„Ver-rückt zu sein“ ist für mich eine positive Eigenschaft. Daher ist mein Lebenslauf auch recht unorthodox und so facettenreich wie meine Persönlichkeit. In manchen Momenten weiß ich nicht, wohin mit allen meinen Ideen, die mich teils sogar manche Nacht wachhalten. Kreativer Wirbelwind wäre dafür wohl der richtige Ausdruck.
Wenn jemand ungerecht behandelt wird, kriege ich Gänsepelle wie Igelstacheln. Wertschätzung, ohne zu werten, das ist meine Lebensphilosophie und ich scheue mich nicht, das auch offen zu äußern. Ansonsten halte ich mich jedoch gerne im Hintergrund. Das Rampenlicht ist nichts für mich. Ich tue eher alles dafür, dass es den Menschen um mich herum gut geht und sie vorankommen – unter anderem als Community Managerin, Pinterest-Marketing-Strategin und Redakteurin für Wissen 4.1/Welt der Wunder TV bzw. Mineworks Film. Dafür stecke ich freiwillig zurück und liebe es, die Leise im Hintergrund zu sein, aus purer Überzeugung.
Mit meinem gesunden Ur-Vertrauen und ständig neuen und rasch umgesetzten Lösungsansätzen mache ich meine Mitmenschen gelegentlich sprachlos, was ansonsten eher selten passiert. Ich sag mal so: Wer so viele Katastrophen wie ich überlebte, hat irgendwann gelernt, dass es immer weitergeht. Das macht mich gelassen und in vieler Leute Augen weise, was ich als großes Kompliment sehe.
Im Übrigen kann um mich herum die Welt untergehen, ich behalte dennoch einen kühlen Kopf. Gut für mein Umfeld und mich, da ich dadurch handlungsfähig bleibe. Statt einem Raben ist heute die Sonne eine fürsorgliche Freundin und wenn die Temperaturen unter 25 Grad sinken, fehlt mir Entscheidendes. Ich mag keinen Lippenstift und auch keine Handtaschen, dafür liebe ich Kaffee und Brokkoli. Ohne ein gutes Frühstück oder auch zwei bin ich ungenießbar, dafür darf das Abendbrot gerne mal ausfallen – der Kuchen zum Kaffee aber bitte nicht.
Uli – quirliges, neugieriges Spaßvögelchen
(Uli schrieb hier bis Juli 20, mein herzliches Dankeschön für unsere gemeinsame Aufbauzeit)
Heiligabend 1968 – keine besonderen Vorkommnisse, außer der Tatsache, dass ein schwäbisches Christkind namens Ulrike geboren wird.
Knapp zwei Jahrzehnte später: kleiner Umweg auf dem Weg zur Berufung. Meine Ausbildung bei der Stadtverwaltung tut hier nichts zur Sache. Der Form halber (und nur deswegen) erwähne ich sie trotzdem.
Kurz nach dem Beamten-Ausflug arbeite ich als freiberufliche Werbelektorin. Das kommt unverhofft wie plötzlich und die Richtung in Richtung Berufung stimmt damit schon mal. Jetzt muss nur noch ein bissel an der Ausführung gefeilt werden. Meine Aufgabe als Lektorin: Fehler aufspüren, die andere verbockt haben. „Und das macht dir Spaß?“ fragt man mich verwirrt. Och ja, gut 15 Jahre schon.
Irgendwann werde ich Werbetexterin. Dieses Mal weniger plötzlich, sondern so richtig geplant. Schritt eins dazu: Texterschule, hier bin ich. Nachts träume ich davon, den nächsten Slogan eines bekannten Automobilkonzerns zu kreieren. Tagsüber texte ich mich durch meine Übungsaufgaben – genau das richtige Futter für meine ausgeprägte Phantasie. Der übliche Gang wäre jetzt gewesen, als Juniortexterin in einer Agentur anzuheuern. Ich umgehe das elegant, da ich lieber direkt mit Endkunden arbeiten möchte.
Ich lerne trotzdem alles über emotionales Marketing, Social Media Strategie, Content, über Markenwerte, den Golden Circle, Mission, Vision, Core Storys und anderes. Mit diesem Wissen und der wachsenden Erfahrung betreue ich Kunden aller Branchen, schreibe 1001 und noch mehr Werbetexte und Storys.
Whamm! Dann rollt die Lawine an, die sich Neuromarketing-Hype nennt. Sie überschwemmt die Socialkanäle und ist sehr hip und modern. Ich gehe nie mit der neusten Mode – auch wenn alle behaupten, sie seien davon reich geworden. Ich bin lieber glücklich und halte eisern an meinen Werten fest. Ehrlichkeit ist einer davon, ganz schön altmodisch. Es kommt noch dicker. Ich sage nur: Werbespots im TV – einer dämlicher als der andere.
„Und jetzt?“ Zaghafte Frage an mein Inneres, was ich mit der Erkenntnis anfangen soll. “Tschüss Werbetext-Branche“, lautet die einfache Antwort. Und so widme ich mich inzwischen nur noch dem, was ich sowieso am liebsten mache: authentische Storys schreiben in Form von Büchern, Lebens-/Firmengeschichten und Porträts – am allerliebsten mit einer guten Prise Humor.