Gründe für Haarausfall bei Frauen über 50 – und was dir hier helfen kann

 

 

Autorin des Artikels: Ulrike Parthen
Uli schreibt auch deine Geschichte
ulrikeparthen.de
Titelfoto: Rüdiger Lutz

Neidisch schiele ich zu Ari rüber. Ach, sie hat’s gut. Was für eine Mähne! Wenn ich mir mein dünnes Haar dagegen so angucke, da liegen Welten zwischen. Und dann noch dieser Haarausfall seit einiger Zeit. „Wenn das nicht bald aufhört, habe ich bald keine Haare mehr auf dem Kopf“, erkläre ich. Gründe für Haarausfall bei Frauen über 50 kann es ja viele geben.

Meine Tochter reagiert auf das Problem ihrer Mutter mit einer simplen Antwort. „Du bist alt, Wechseljahre und so, schon vergessen?“. Na, danke, dass du mich daran erinnerst. Das Problem nur auf die Hormone zu schieben, ist mir zu einfach. Daher forsche ich nach den wahren Gründen für meinen Haarausfall.

 

#1 Gründe für Haarausfall – Ernährung, Mineralstoffmangel + Co.

Gründe für Haarausfall: Vitalstoffmangel

Aber hallo, meine Ernährung ist so schlecht nicht. Kein Weizen, kein industrieller Zucker, kein Kaffee oder Alkohol, keine Wurst oder Fleisch – rundum also recht gesund. Und halt ordentlich Kohlehydrate, die brauche ich einfach, sonst fühle ich mich wenig lebensfähig. Zusätzlich gönne ich mir eine tägliche Dosis von 2 x 40 ml pro Tag Aloe Vera Saft sowie ein Rundum-Vitalstoff-Präparat natürlichen Ursprungs. Ich bin also so was von top versorgt mit allem. Bestätigt auch mein Arzt. Blutwerte super, kein Vitalstoffmangel und auch die Schilddrüsen-Werte liegen im Normbereich.

 

Anders bei Ari. Ein akuter Eisenmangel ließ ihre Haare vor einigen Jahren büschelweise ausfallen. Was für ein Schreck – aber doch wohl unkompliziert zu beheben (dachte sie sich). Einfach ein vom Arzt verschriebenes Eisenpräparat einnehmen und gut ist. Aus dem schnellen Happyend wurde leider nichts. Ihre Verdauungsorgane sind grundsätzlich eigen bei derlei Gaben. Sie fahren dann gern mal Achterbahn und taten das auch damals. „Wir wollen dieses Eisenpräparat nicht“, riefen sie einhellig und machten Radau. Und jetzt?

Sie erinnerte sich an ihre Oma, die bei Eisenmangel auf Petersilie und Granatapfelkerne schwor. Mit Äußerung dieser Idee löste sie bei ihrem Arzt einen Lachanfall aus: „Liebe Frau Ari, da müssten sie ja tonnenweise Petersilie knabbern.“ Na warte, dachte sie sich. Omas haben immer Recht und siehe da: Aris Oma-Rezept half. Eisenmangel behoben, ihre Haare freuten sich und die Ari auch.  

Wenn du den wahren Gründen für Haarausfall auf die Spur kommen möchtest, checke also erst mal deine Werte, bevor du in die Apotheke rennst und die in der TV-Werbung angepriesenen Pillen schluckst. Ari und ich haben dazu sowieso unsere eigene Meinung. Zum einen aus Erfahrung – zum anderen sind wir Insider der Werbebranche und wissen, was hier teils an lustigen Werbefloskeln geschmeidig an den Haaren herbeigezogen wird.

 

#2 Gründe für Haarausfall – Stress

Oh ja, kenne ich! Als eher quirlige Persönlichkeit in Kombi eines Angsthasen habe ich quasi immer Stress im System. Daher mache ich täglich Atemübungen, klinke mich mit 10-Minuten-Short-Pilates morgens und abends kurz aus und versuche zudem mit Bewegung, das Adrenalin wieder abzubauen. Auch hier beneide ich Ari extrem, die immer die Ruhe weg ist. Und auch wenn die Welt untergeht, eines kann man sich bei ihr sicher sein: Sie behält einen klaren Kopf, bleibt recht gelassen und geht die Dinge in Ruhe an.

 

 

 

Daher ist ihr Adrenalin nicht ganz solchen Schwankungen und damit innerem Stress ausgesetzt wie meines. Ihre sportlichen Ambitionen resultieren aus reinster Freude. Sie war schon immer eine Sportskanone. Da kann ich nicht ganz mithalten, möchte aber betonen, dass ich zumindest mitreden kann – damals, vor 35 Jahren, als ich mich Torjägerin unseres Mädchenfußballvereins nennen durfte. Heute begnüge ich mich mit 4-5 km Radeln auf dem Trimmrad jeden zweiten Tag und bin happy damit.

Mögliche Gründe für Haarausfall bei Frauen Ü 50 laut Experten: sehr oft Stress, denn der verursacht Verspannungen in Rücken und Nacken, und die wiederum stören den Blutfluss der Kopfhaut. Hat zur Folge: eine Minderversorgung der Haarwurzeln und die Entgiftungsprozesse des Körpers laufen eher schleppend.

So gesehen, bin ich an meinem Igelball sehr froh. Ich gehöre eindeutig zu den Verspannten und massiere mir damit regelmäßig Nacken und Kopfhaut. Instinktiv also alles richtig gemacht. Willst du deinen Haaren Gutes tun, tue es mir nach und gönne dir eine leichte Bürstenmassage. Ich mag den Igelball jedoch lieber.

 

#3 Gründe für Haarausfall – Tschüss Conditioner + Co.

Da meine Haare gleichzeitig spröde und glanzlos wirken, mache ich was? Das, was viele Frauen in derselben Situation tun: Schön pflegen mit Spülung, Kur und Co. Bis ich erfahre, dass meine Kopfhaut sich darüber eher weniger freut. Denn das ganze Silikon setzt sich dort laut Expertenmeinung ab. In dem Fall hilft nur: strikte Silikondiät von mindestens zwei Monaten. Ich halte durch, versprochen! Bereits hinweg gestürzte Haare kann ich damit zwar nicht mehr retten, aber zumindest meine Haarwurzeln wieder zu neuen Bärenkräften erwecken.

 

 

 

#4 Gründe für Haarausfall – Die lieben Hormone

Gründe für Haarausfall können deine Hormone sein

Ja, zähneknirschend muss ich zugeben: Meine Tochter hat Recht. Aus hormoneller Sicht gehöre ich tatsächlich zum alten Eisen (aber auch nur da!). Ab Ü50 ändert sich hier einiges. Jede fünfte Frau muss bei einem Blick vor dem Spiegel feststellen: Oh je, meine Haare! Sie werden dünner, vor allem im Scheitelbereich. Allzu viel kannst du dagegen leider nicht machen, es sei denn, du beginnst rechtzeitig mit einer Therapie. Dazu verordnet der Arzt ein Medikament. Auch Tinkturen sollen helfen, sogar prophylaktisch. Allerdings verlieren sie ihre Zauberkräfte in dem Moment, wenn die Haarpracht schon deutliche Lücken aufweist. Aus nix kann halt auch die Tinktur nix mehr machen.

 

Zum Abschluss Aris persönlicher Pflegetipp und Geheimnis ihrer Haarpracht

Sie benutzt weder Föhn noch Bürste. Nach dem Waschen einfach fix mit einem Handtuch „schleudern“, alle zu einem Dutt zusammenzwirbeln und lufttrocknen lassen – danach den Kopf samt den Haaren wie ein Rocker kurz umher schleudern, einmal mit den Fingern durch und fertig. Unorthodox, aber wirksam.