Unser verrückter Blogger Ü50 Alltag – Making-of
Autorin des Artikels: Ulrike Parthen
Uli schreibt auch deine Geschichte ulrikeparthen.de
Titelfoto: Rüdiger Lutz
Der Blogger Ü50 Alltag ist nicht immer leicht. Vor allem, wenn die zweite Blogger-Hälfte fehlt:
“Ari ist weg”, spukt es in meinem Kopf herum und gucke dabei wohl recht traurig drein, denn eine Fußgängerin, die na mir vorbeieilt, spricht mich an: „Hallo … geht es Ihnen gut?“ Sie vermutet wohl das Schlimmste bei meinem Gesichtsausdruck. Ich nicke bedröppelt und sause an ihr vorbei.
Schlimm ist es zwar, nur anders: Ari verweilt ein paar Tage auf des Deutschen Lieblings-Insel – ein Besuch bei der lieben Heidi Zinnel. Aufgrund selten vorhandenem Netzwerk-Empfang und auch, weil sie dort keine Zeit für anderes hat, fühlt sich das für mich an, als sei sie plötzlich verschollen. Schließlich bin ich es gewohnt, ca. eine Million Mal pro Tag im Austausch mit ihr zu sein. Den modernen digitalen Möglichkeiten sei Dank.
Dass ich wenige Tage zuvor erst mal mit anderen Herausforderungen konfrontiert bin, liegt an Szenefotograf Frank Altmann. Pssst, davon weiß er noch nix. Das ändert sich spätestens dann, wenn er diese Zeilen liest.
Tja, so ein Leben als Blogger Ü50 birgt viele Überraschungen. Was es mit dem Frank genau auf sich hat und von wem Ari zum Ende der Mallorca-Reise eine waschechte Liebeserklärung erhält – du erfährst es in diesem Making of (ein paar andere schonungslose Wahrheiten außerdem auch).
Blogger Ü50 verbringen Silvester anders – sofern sie Ari und Uli heißen
Die Champagnerflaschen auf dem Foto sind reine Illusion, sehen aber zumindest hübsch aus. Ari und ich trinken keinen Alkohol und Silvester feiern wir auch nicht. Wir sind sogar recht froh, wenn dieses ganze Weihnachten mitsamt Silvester dann endlich mal rum ist.
Während sich andere am Silvesternachmittag so langsam in schicke Klamotten werfen und sich zu einer Party aufmachen, sitzen wir in Jogginghose vor dem Rechner. Hey, wir wollen am 1.1.2020 launchen, es gibt noch massig zu tun bis dahin. Und viel Zeit bleibt da nicht mehr, denn Neujahr folgt ja bekanntlich unmittelbar Silvester. Wir geben daher alles.
Außer mit Ari (wenn auch nur digital) verbringe ich als Blogger Ü50 diesen Tag übrigens noch mit einem sehr interessanten Mann. Da das rein gedanklich und ausschließlich an meinem Rechner stattfindet, macht sich auch niemand Gedanken über mein Tun an den heiligen Tagen.
Lieber Frank, kommen wir nun zu dir und deiner tragenden Rolle an diesem Silvester 2019
Vor meinem Interview mit ihm bin ich leicht nervös. Einen Promifotografen hat man ja nicht alle Tage im Call. Ich komme mir quasi selbst schon ein bisschen wie auf dem roten Teppich vor, und das verursacht mittelmäßig nervöse Zuckungen in meinen Blutbahnen. Ich darf dann allerdings schnell und mit Freuden feststellen, dass meine Aufregung unbegründet ist. Frank ist cool, das beruhigt mich sogleich. Er ist ganz so, wie Ari ihn beschrieb.
Also marschiere ich, Uli the VIP Blogger Ü50 – zumindest hypothetisch gesehen –zusammen mit Frank einige Meter über den roten Teppich. Die Anekdoten aus seinem Leben sind wahrlich spannend wie lustig.
Da wir Frank beim Launch mit seinem Artikel unbedingt mit dabeihaben wollen, gebe ich nach dem Interview Vollgas. An Silvester ist also Eintauchen in Franks Leben angesagt, denn ich schreibe an diesem Tag sein Artikel-Porträt. Mein Umfeld zeigt sich demgegenüber äußerst tolerant. Es bleibt noch der ganze Silvesterabend zum gemeinsamen Nicht-Feiern übrig.
Ca. 15 Uhr, der Artikel ist endlich fertig. Schnell damit zu Ari, damit sie Feedback geben kann. Noch raketenschneller das Ganze dann an Frank übermittelt, der um diese Uhrzeit eigentlich schon auf dem Weg zur Silvesterparty ist. Er antwortet den Umständen geschuldet keine fünf Minuten später. Juhu, geschafft, Artikel ist online.
Für die beiden verrückten Blogger Ü50 bricht der Neujahrsmorgen an
7 Uhr, wir sitzen im Büro (jede in dem ihren) und arbeiten zu einer Zeit, wo andere vom Feiern vermutlich gerade erst ins Bett fallen. Zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg droht das Handynetz zusammenzubrechen, so viele Nachrichten gehen innerhalb kurzer Zeit zwischen Ari und mir hin und her.
„Wie machen wir’s denn jetzt“? Die letzten Vorbereitungen und Planungen laufen an. Gegen Mittag können wir aufatmen. Scheint alles in trockenen Tüchern. Am Abend soll die Blogger Ü50 Launch-Rakete planmäßig starten. Tut sie dann auch.
Den Abend verbringen Ari und ich deswegen auch bei Facebook, um eure zahlreichen lieben Kommentare zu lesen und zu beantworten. Wir kommen kaum hinterher, so viel ist nach dem Raketenstart los. So gesehen, seid ihr auch ein bisschen verrückt, das wisst ihr schon, ne? Tausend Dank für die vielen tollen Reaktionen an dieser Stelle.
Ein Tag im Januar. Das Furchtbare geschieht!
©Heidi Zinnel
Auch wenn das idyllische Foto elegant über das „Furchtbare“ hinwegtäuscht: Wir sind am Ausgangspunkt angekommen. Ari ist weg! „Verschollen“ bei der Heidi auf Mallorca, die, wie ich aus sicherer Quelle erfahre, in der Zeit sehr gut für Ari sorgt. Reichhaltige Frühstücke, spannende Gespräche und ein wenig Sonne hat sie der Sonnenanbeterin Ari auch versprochen. Ob sie dazu einen special Deal mit dem Wettergott aushandelte, hat sie mir bis heute nicht verraten.
Gelegentlich aber klappt das mit dem Sonnenschein wohl ganz gut, wenngleich es doch etwas kühl auf Mallorca gewesen sei, wie mir Ari später erzählt. Das hat sie allerdings nicht davon abgehalten, mit Heidi auch die legendäre Baustelle zu besuchen, um den Fortschritt ihres kleinsten 4-Sterne-Hotels der Welt zu begutachten. Schließlich hat sie Heidi ja versprochen, als erster offizieller Gast im Herbst 2020 auf der Matte zu stehen.
Tag Vier der Ari-Reise bricht an. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist, aber ich fühle mich einsam – Blogger Ü50 einsam.
Wenn die Ari-Hälfte fehlt, die sonst sehr viel meines Arbeitsalltages mit ihrem Herzenswesen, ihren Gedanken und Worten ausfüllt, darf man sich ja wohl ein bisschen einsam fühlen. Und da diese Tatsache besagte Hälfte durchaus erfahren soll, schreibe ich Ari eine Chat-Nachricht: „Irgendwie fehlst du mir!“. Als zufällig etwas Netzverbindung auf Mallorca bei ihr vorbeischaut, nimmt sie diese Liebeserklärung freudig zur Kenntnis. Und ich freue mich noch viel mehr, dass es ihr ähnlich ergeht.
Das ist Liebe. Oder wie ich es in dem Fall formulieren würde: Zwei Mädels, die sich blind verstehen, privat und beruflich – eine echte Blogger Ü50 Liebe sozusagen, die sich da gefunden hat.