Das Anerkennen der Anderen

Gastautorin des Artikels: Katrine Lihn
Foto: Valerie Schmidt Images

Wertschätzung liegt mir – somit ist das Anerkennen der Anderen für mich ein Akt von Miteinander und Toleranz. Wobei ich schon sehr klar unterscheide; denn es gibt durchaus „Andere,“ die finden weder das eine noch das andere. Klar, oder?

Das Andere in Form von Hasse, Missbrauch und übler Nachrede, welches sich heute stark verbreitet, nein!, das findet weder in meinen Gedanken noch in meinem Wertschatz einen Platz.

Das Anerkennen der Anderen gilt den Ethnien, den Andersgläubigen und auch in großen Teilen der Gruppe der LBTQ, über den sprachlichen Auswüchsen von Sternchen und Gegendere stehe ich allerdings sehr kritisch gegenüber.

Das ist ja direkt mein nächstes Thema. Sich kritisch gegenüber zu stehen. Andere Meinungen zuzulassen, das wird heute immer komplizierter.

Heiße Diskussionen zu führen, absolut anderer Auffassung zu sein – wie spannend!, wie großartig! Das erweitert den Horizont und macht das Leben bunt. Das mag ich.

Weil ich es anders mag. Nicht so konform. Individualität ist genau mein Ding. Eine eigene Meinung zu vertreten und sich dafür ins Zeug legen. Schon während meiner Schulzeit war ich immer Klassensprecherin, die Belange „der Anderen“ waren auch meine.

Was sollen denn die Anderen sagen, ein Satz, der an mir abprallt. Was sollen sie sagen? Ich halte es gern mit Voltaire: „Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen.“

Und ich gehe noch ein Stück weiter: Alles was du sagst, solltest du immer sagen können. Sprich nicht über Andere, sondern mit oder von ihnen, das ist ein kleiner jedoch sehr wichtiger Unterschied.

Seit wann läuft diese Art der Kommunikation so aus dem Ruder?

Meinungsfreiheit bedeutet die Worthoheit ernst zu nehmen. Du kannst sagen was du möchtest, dabei gilt es jedoch Regeln einzuhalten. Die Würde des Gegenübers zu achten, die Kommunikation höflich zu halten.

Demokratie ist das höchste Gut, die komplizierteste Form des Miteinanders. Bereits noch in den Kinderschuhen lernen wir den Umgang in der Familie. Das hat Auswirkungen auf die Zukunft.
Die Generation 1960 bis 1969 war die erste nach dem Krieg, die sich kritisch gegen Eltern, Lehrer und Gesellschaft stellte. Das Recht auf Freiheit, der Widerstand der Schrankwandklapperdeckchen begann. Kein Sonntagsbraten! Kein Gefasel. Klartext.

Das Gespräch zu führen, Diskussionen auszuhalten, ein Lehrstück. Annäherungen fanden statt und es galt sich zu achten. Die politische Auseinandersetzung nahm stark zu, dennoch war es möglich abends ein Bier miteinander zu trinken. Keine Cancel-Culture!

Andere so zu sehen wie sie sind, sie so stehen zu lassen, das ist die große Kunst des Miteinanders. Noch lange keine Diplomatie, aber ein gangbarer Weg.

Das sogenannte Anderssein kann bereichern und zeigen, dass die Welt viel zu bieten hat. Hinschauen, annehmen und machen! Ohne Achtung keine Gemeinschaft. So simpel, so gruselig!

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