Feel-Good-Movie „UM DIE 50“ – die neue ZDF Sommerkomödie
Die Clique von damals wieder vereint: Carlo (Jürgen Tarrach), Carola (Susanne Schäfer), Tina (Natalia Wörner), Frank (Dominic Raacke), Sabrina (Catherine Flemming) und Olaf (Bruno Eyron) in UM DIE 50.
©ZDF/API / Michael Tinnefeld
Gastautorin des Artikels: Leah Lomb
Wer von Euch erinnert sich noch an den Kult-Klassiker „Um die 30“? Ja genau, die Serie im ZDF, die in den 90ern durch die Decke ging?
Ich darf Euch sagen – es geht weiter! Am 30. August 2021 um 20:15 Uhr trifft erneut die Freundesclique von Frank, Tina, Carlo, Carola, Sabrina und Olaf aufeinander und führt die Geschichte der Babyboomer-Generation, die Freuden und Leiden des Älterwerdens weiter – mal lachend, mal mitfühlend.
Mit dem Fernsehfilm UM DIE 50 realisiert das ZDF ein einzigartiges und außergewöhnliches Projekt: Die reale Fortsetzung seiner erfolgreichen Kult-Serie „Um die 30“, sozusagen in Echtzeit, gut 20 Jahre später. Und dabei ist auch noch der ungewöhnliche Coup gelungen, nicht nur alle Darsteller von einst wieder zu vereinen, sondern erneut Regisseur und Autor Ralf Huettner mit ins Boot zu holen.
UM DIE 50 verspricht hochwertige Fernseh-Unterhaltung mit demselben erstklassigen Ensemble aus Dominic Raacke, Natalia Wörner, Susanne Schäfer, Jürgen Tarrach, Bruno Eyron und Catherine Flemming. Eine Komödie mit Tiefgang, die das Leben in der Lebensmitte ernst und zugleich humorvoll porträtiert.
Dominic Raacke und Ralf Huettner zu „Um die 30“
Das Erfolgs-Duo Ralf Huettner und Dominic Raacke, die für das Drehbuch zu „Um die 30“ 1996 mit dem Telestar-Fernsehpreis ausgezeichnet wurden, schrieben auch dieses Mal das Drehbuch.
Beide haben Einblicke in die Vorbereitung und den Dreh gegebenen:
Wie kam eigentlich die Idee auf, eine Fortsetzung zur Kult-Reihe „Um die 30“ zu schreiben?
Ralf Huettner: Der Plan war ursprünglich, die Reihe alle zehn Jahre weiter zu erzählen. Wir hatten auch schon einiges für „Um die 40“ geschrieben, doch dann kamen die Krimiserien, und dagegen tat sich so eine horizontal erzählte Reihe natürlich schwer. Doch die Idee einer Fortsetzung war bei uns immer im Hinterkopf. Am Ende ist „Um die 50“ keine Reihe geworden, es ist erstmal ein 90-min.- Einzelspiel, mit der Chance auf eine Fortsetzung, wenn, ja, wenn die Quote stimmt.
Was wird in UM DIE 50 erzählt?
Ralf Huettner: „Um die 50“ erzählt von den drei Tagen rund um Carolas 50. Geburtstag. Es ist keine große Abrechnung, es sind kleine persönliche Geschichten, die über Krisen, Eifersucht und enttäuschte Liebe erzählen, vom Wiedersehen und Älterwerden. Gut 20 Jahre sind seit „Um die 30“ vergangen, man hat sich getrennt und teilweise aus dem Augen verloren, ist in neuen Beziehungen, die Kinder sind erwachsen. Aber letztlich hat sich nicht so viel verändert. Die Probleme sind letztlich geblieben, nur sie selbst sind älter geworden. Keiner kann von sich selbst davonlaufen.
UM DIE 50 wurde im August 2020 gedreht – 26 Jahre nach der Serie. Wie verlief der Dreh?
Ralf Huettner: Ich hatte schon ein wenig Angst vor dem Dreh. Sehr gefreut habe ich mich über die Bereitschaft aller beteiligten Schauspieler*innen, einen gemeinsamen Drehtermin zu finden, einige waren ja in laufende eigene Serien eingebunden. Die Erwartungen waren hoch, ich hatte mit den meisten seit damals nicht mehr gedreht.
Doch der Sommer 2020 war unserer. Gefilmt wurde im August, die Coronazahlen gingen rapide runter, die Sonne schien auf Carlos Bauernhof, unserem Hauptmotiv, der Dreh war ein einziges Geschenk. Es war so, als ob wir erst vorgestern zusammen „Um die 30“ gedreht hätten. Alle waren sofort wieder in ihren Rollen, am Set fühlte sich das sehr oft wie in einer großen Familie an, jeder ist eigen, doch alle sind sehr vertraut miteinander, trotz der langen Zeit dazwischen. Eine Stimmung, die auch den neu hinzugekommenen Schauspielern sehr geholfen hat. Es ist schon eine Dimension, eine Geschichte nach 25 Jahren wieder aufleben zu lassen und die Figuren so kurz mal weiter zu erzählen. Soviel was ausgelassen werden musste und was die Schauspieler doch ausfüllten und mitspielten: ein Stück Leben.
Was war Thema der Serie „Um die 30“?
Dominic Raacke: Ralf Huettner und ich hatten im Sommer 1989 – damals selber um die 30 – die Idee, einen Film über das Lebensgefühl unserer Generation zu machen. Wir fanden uns bei dem, was da üblicherweise zu sehen war, nicht wirklich abgebildet. Einzig die Filme von Helmut Dietl hatten Flair und Stil, der uns gefiel, obwohl seine Protagonisten schon in ihren 40er oder 50ern waren. Es gab Vorbilder aus Amerika, Filme, die das Erwachsenwerden erzählten, emotional, echt und immer lässig, amerikanisch eben. Erst wollten wir einen Kinofilm machen, den Titel hatten wir schon: Um die 30. Drei Paare, sechs verschiedene Lebensentwürfe, Träume, angeknackste Egos, Freundschaft, Liebesgeschichten, Komik, Tragik, von allem etwas.
Und dann diese unendliche Freundschaft, wie es sie im richtigen Leben kaum gibt, aber im Film eben doch. Weil es die Wunschvorstellung von uns allen ist, stark sein als Paar und Freunde haben, die immer für einen da sind. In „Um die 30“ ging es also nicht nur darum, das Lebensgefühl unserer Generation darzustellen, sondern auch darum, eine Fantasie von uns selbst zu erzählen.
26 Jahre später ist das Erfolgs-Duo wieder vereint: Dominic Raacke und Ralf Huettner während der Dreharbeiten zu UM DIE 50
Wie hat sich die Freundesclique von damals verändert?
Dominic Raacke: Wie im wirklichen Leben sind nicht mehr alle zusammen, und trotzdem wollten wir auf keinen verzichten. In unseren Köpfen lebte Sabrina inzwischen in Berlin, Tina in Paris. Irgendwie mussten wir sie aber alle wieder an einen Ort bringen. So kamen wir auf die Idee mit dem Geburtstag, Carola wird 50. Große Party, Carlo lädt die Freunde ein und kann dabei gleich sein neues Geschäftsmodell vorstellen, italienische Feinkost. Tina ist nicht eingeladen, weil man Franks neuer Frau unterstellt, sie hätte ein Problem mit seiner Ex. Zufällig aber sind die Schwestern Tina und Sabrina in München, weil sie das Haus ihrer verstorbenen Eltern ausräumen müssen. Und natürlich kommt es dann doch, wenn auch anders als erwartet, zu einem Treffen zwischen Frank und Tina. Wir wollten unserer Figurendramaturgie treu bleiben, und so musste sich unser romantisches Paar selbstverständlich wiedertreffen, denn ihre Liebesgeschichte war noch nicht zu Ende erzählt – je mehr Hindernisse auf dem Weg lagen, umso besser. Die Kinder von Carlo und Carola waren inzwischen erwachsen und wurden jetzt Teil unserer Erzählung, also steckt in „Um die 50“ auch ein bisschen „Um die 20“. Die große Geburtstagsparty ist zwar der Anlass, aber die eigentliche Handlung spielt sich eher am Rande ab, zum Teil ganz woanders. Am Ende treffen sich alle wieder auf der Bowlingbahn, das war ein Muss. Und natürlich die perfekte Vorlage für ein paar Rückblenden in die Vergangenheit, als wir alle noch jung und hübsch waren.
Wie hat es sich angefühlt, mit allen Darstellern von damals wieder vor der Kamera zu stehen?
Dominic Raacke: Die „Band“ wieder zusammen zu kriegen, war überhaupt kein Problem. Alle Mitspieler von damals waren sofort entflammt und hatten große Lust, wieder dabei zu sein.
Natürlich hatten sich alle in den vergangenen 25 Jahren mal wiedergesehen, bei Dreharbeiten, bei Veranstaltungen, manche sind auch richtige Freunde geworden. Jetzt, eine Generation später, wieder in die Charaktere von damals zu schlüpfen, war natürlich irre. Das hat man als Schauspieler nicht oft, so einen Zeitsprung zu erzählen. Ich fand erstaunlich, dass alle, wenn auch ein bisschen fülliger und faltiger, noch genau so waren wie 1994. Bestimmt hat sich jeder weiterentwickelt und irgendwo auch verändert, und doch waren sie irgendwie alle wie früher. Jürgen, gerne ein bisschen am Stöhnen, …oh Gott, ist das anstrengend, puh, ist das heiß hier… Susanne immer fröhlich und kümmernd und voller Spielfreude. Catherine, die Geheimnisvolle, das Luftwesen, mal hier, mal da, und plötzlich gar nicht mehr da. Natalia, vielbeschäftigt und dann auch wieder ganz nah und kumpelhaft. Bruno, der Traumtänzer, immer ein zweites Süppchen am Kochen, lustig und bizarr. Und ich, ja, was? Der Verbindliche, Alle-Verbindende, der große Bruder? Was auch immer, wir waren wie damals, und wir hatten eine großartige Zeit miteinander.
Die Dreharbeiten werden uns unvergessen bleiben, das war wie Klassentreffen, nur schöner und lustiger und emotionaler, eben besser wie Klassentreffen. Man spürte quasi körperlich, was es bedeutet, wenn man von einem Herzensprojekt spricht. Es war wie verliebt sein, es tut ein bisschen weh, und es macht wahnsinnig Spaß. Am Ende dieser besonderen fünf Wochen im Sommer 2020, war es wie nach einem schönen Abend mit alten Freunden, nachdem man sich lange nicht gesehen hatte, und beim Abschied sagt, lass uns bald wiedersehen, und diesmal sollen nicht wieder 25 Jahre vergehen. Mal schauen…
UM DIE 50 ist am 30. August 2021 um 20:15 Uhr im ZDF und schon ab dem 23. August in der ZDFmediathek zu sehen.
Mehr Infos zum Film: https://www.akzentefilm.de/produktion/um-die-50/